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Koriander - Was steckt hinter all dem Drama?

Wann immer wir ein Smunch ausliefern, das Koriander enthält, kommen wir uns ein bisschen wagemutig vor. Wir wissen nämlich nie, was uns erwartet - das Feedback ist immer sehr zwiegespalten und reicht von “Mega lecker!” bis hin zu “Wollt ihr mich vergiften?!” - dabei gehört Abwechslungsreichtum zu unserer Genussphilosophie. Es scheint, als gäbe es bei Koriander nur schwarz oder weiß, Ying oder Yang und Liebe oder Hass - er polarisiert wie kein anderes Kraut. Tatsächlich haben wir noch nie jemanden kennengelernt, der meinte, er wäre “ganz okay”. Aber wie kommt es zu diesen leidenschaftlichen Gefühlen?

 

koriander

 

Deine geografische Herkunft spielt eine Rolle

Coriandrum sativum ist ein Kraut, das oft in der asiatischen und lateinamerikanischen Küche verwendet wird. Trotz der weiten Verbreitung scheinen es viele Leute zu hassen - dies ist aber abhängig davon, wo du herkommst. Tatsächlich hat das Journal Flavour im Jahr 2012 berichtet, dass 14 - 21% aller Menschen mit ostasiatischer, afrikanischer und kaukasischer Abstammung Koriander als “seifig” empfinden, während dies nur auf 3 - 7% der Menschen aus Südasien, Lateinamerika oder dem Mittleren Osten zutrifft. Bedeutet das also, dass man es quasi automatisch mag, wenn es ein Teil der eigenen Landesküche ist?

 

kochen mit korianderSource: The Yummy Life / Pinterest

 
Ist es wirklich genetisch?

 Die Empfindung, ob man Koriander mag oder nicht, kann tatsächlich genetisch weitervererbt werden, wie Studien mit Zwillingen herausfanden. Unsere Körper sind dazu gemacht, uns vor möglichen Gefahren zu warnen - entsprechend reagieren wir alarmiert auf den Geruch von Rauch (Feuer!) und auf bittere Geschmäcker (Gift!). Das Aroma von Koriander hat für viele Menschen den gleichen Effekt, was an ihren Geruchsrezeptoren liegt, die stark mit dem Geschmacksempfinden verbunden sind. Diese Rezeptoren sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was ihren Typ, ihre Beschaffenheit und ihre Menge betrifft. Dementsprechend hat jeder Mensch auch eine andere Wahrnehmung der luftübertragenen Geruchspartikel in seiner Umgebung. Innerhalb einer Familie sind hier jedoch starke Ähnlichkeiten festzustellen - wir schnuppern also auf die gleiche Art wie Mama und Papa.

 23andMe, ein Biotechnologie-Unternehmen aus Mountain View in Kalifornien, hat zu diesem Thema einige Forschungen unternommen und das Gen identifiziert, das hauptsächlich für diese Abweichungen verantwortlich ist. Es wird OR6A2 genannt, befindet sich innerhalb einer kleinen Gruppe verschiedener Rezeptoren und reagiert sehr empfindlich auf Aldehyde, die den typischen Koriandergeschmack erzeugen. Je nachdem, wie das OR6A2 eines Menschen reagiert, kann Koriander als herrlich kräuterig oder auch penetrant seifig wahrgenommen werden. Das Gleiche gilt übrigens auch für andere Lebensmittel: Brokkoli, zum Beispiel, kann als frisch und gesund oder auch unausstehlich bitter empfunden werden.

 

brokkoliSource: Discover Magazine Blogs

 
Es heißt, man kann sich dran gewöhnen…

 ...und das stimmt. Tatsächlich erinnert sich dein Körper an Lebensmittel, die ihm gut getan haben. Selbst wenn du Brokkoli hasst, wird dein Körper also merken, dass er viele Vorteile mit sich bringt, sich das merken und dich unterbewusst ermuntern, ihn doch nochmal zu probieren. Je öfter du das tust, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn irgendwann magst.

Aber selbst wenn dein Körper sich nicht an etwas gewöhnen mag, einfach, weil es keine gesundheitlichen Vorteile bietet, kannst du mit Willenskraft und Ausdauer trotzdem zum Fan werden. Das gilt zum Beispiel für fremde Produkte (wie sehr scharfe oder sehr fischige Lebensmittel) aber auch sehr “erwachsene” Aromen (wie Austern, Bier oder Kaffee).

Beides funktioniert jedoch nur, wenn es ein Geschmack ist, denn du nicht magst, weil er neu für dich ist. Genetisch bedingte Abneigung kannst du dir leider kaum abtrainieren - akzeptiere das lieber, bevor dein Hass in so einem Tattoo ausartet. :)

 

14-1Source: Pinterest

 Also was heißt das?

Zunächst einmal ist es nicht deine Schuld, wenn du Koriander nicht leiden kannst. Falls dies aber nicht genetisch bedingt ist, kannst du lernen, ihn zu mögen. Und wenn es nunmal in der Familie liegt, auch nicht schlimm - du kannst ja im Restaurant darum bitten, dass man ihn weglässt. Bestimmt bist du nicht der erste Gast, der danach fragt.

 

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Guten Appetit - mit oder ohne dem grünen Zeug!

Die Smunchies

 

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